Lokales Siegfried Biermeier wie eh und je auch an seinem 70. Geburtstag am Marktstand Imkermeister Siegfried Biermeier ist 70 Jahre jung geworden. Trotz des Geburtstages war er auf dem Wochenmarkt vertreten. Wer ihn dort gesehen hat, mochte die neue „Vorwahl“ kaum glauben. Ob es am Honig liegt? Das kann gut sein, denn der „Biermeier Sigi“ lebt für seine Bienen und damit für seinen Beruf – und nicht nur das: Manch einer sagt ihm sogar nach, er trage die DNA des ländlichen Bades im Blut. Dafür gibt es einen guten Grund. In Steinberg auf dem elterlichen Hof in der Gemeinde steht quasi die Wiege des Tourismus im Rottal. Biermeiers Vater, mit Vornamen ebenfalls Siegfried und bis heute unvergessener Tourismus-Pionier und Liebhaber seiner Heimat, erkannte als einer der Ersten die Chance darin, in einer bis dahin vergleichsweise armen Region Deutschlands zu leben. Das spielte sich übrigens noch Jahre vorher ab, ehe in Bad Birnbach und Bad Griesbach das Thermalwasser gefunden wurde. Schon der Senior widmete sich leidenschaftlich der Imkerei, die in der Familie tatsächlich eine mehr als 100 Jahre andauernde Tradition aufweist. Für den „jungen“ Siegfried stand fest, dass er die Imkerei zum Beruf, ja zur Berufung machen wollte. Seine Lehr- und Gesellenjahre verbrachte er im Allgäu und in der Lüneburger Heide, ehe er sich 1981 als Imkermeister selbstständig machte und gemeinsam mit seiner viel zu früh verstorbenen und unvergessenen Frau Anni den Honigladen eröffnete. Entgegen des Ratschlags des Vaters war der Junior überzeugt: Der Laden muss ins neue Kurgebiet. Ja, wir befinden uns gerade in den frühen 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts und damit in einer Zeit, als das „ländliche Bad“ gerade das Laufen lernte. Diese Zeit prägte Siegfried Biermeier ganz wesentlich mit, nicht nur des Ladens wegen. Als der Neue Marktplatz entstand, wuchs auch der Wunsch, dort einen Wochenmarkt zu etablieren. „Bürgermeister Hans Putz kam damit zu meinem Vater“, erzählte der Jubilar und schnell war klar: Das machen wir. Von Anbeginn war der Jubilar beim Wochenmarkt dabei. Beide sind Institution geworden: der Wochenmarkt an sich, aber auch Siegfried Biermeier mit seinem Imkerstand und seiner Funktion als Marktmeister, die er mit Leidenschaft ausübt. Und dann ist da noch die wesentliche politische Rolle, die Biermeier als Verfechter des Konzepts vom ländlichen Bad über Jahrzehnte hinweg gespielt hat. In den Lehrjahren im Allgäu lernte er die Junge Union kennen, das vertiefte sich in der Imkerfachschule in Celle in Niedersachsen. Die JU und die CSU, in die er 1972 eintrat, wurden zur politischen Heimat. Lange Jahre war er Chef der damals ungemein rührigen und für den Birnbacher Weg so wichtigen Jungen Union. Aus ihr gingen einst die „jungen Wilden“ um Hans Putz hervor und Siegfried Biermeier setzte diesen erfolgreichen Kurs fort. Er wurde stellvertretender CSU-Ortsvorsitzender, ehe er 1995 die Nachfolge des unvergessenen Hans Schnall antrat. Bis 2009 bekleidete er den Posten des Ortsvorsitzenden, ehe er nicht mehr zur Wiederwahl antrat. Schon bald darauf wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Sagenhafte 30 Jahre vertrat er die CSUFraktion im Bad Birnbacher Marktgemeinderat und war vor allem für Bürgermeister Erwin Brummer ein enorm wichtiger Partner und Begleiter über dessen gesamte Amtszeit, die immerhin 24 Jahre andauerte. Dafür wurde er 2014 mit der Ehrenplakette des Marktes ausgezeichnet. Siegfried Biermeier wäre nicht er selbst, hätte er nicht für alle Gratulanten auf dem Wochenmarkt ein Schnapserl, versetzt mit Honig, wie sich versteht, dabeigehabt. Ein paar Freistunden konnte er sich dieses Mal dank seiner treuen Helfer leisten und mit seinen Geburtstagsgästen im Rathauscafé ausgiebig plauschen. Anekdoten von und mit Siegfried Biermeier gibt es schließlich jede Menge. 22 v.l.: Markus Nöbauer, Bürgermeisterin Dagmar Feicht, Elisabeth Göblmeier, Siegfried Biermeier, Edeltraud Dobler und 3. Bürgermeister Bernhard Baumgartner
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