Wege mit Sinn

ZUR BEGRÜSSUNG Liebe Kurgäste, liebe Einheimische, Leser und Leserinnen dieser Broschüre! Wir schreiben den 21. September 1973. Es ist der Tag, an dem sich viele Menschen staunend um ein kleines Bohrloch inmitten einer grünen Wiese versammelt haben. Langsam tritt heißes, dampfendes Wasser aus der Erde, nachdem ein Bohrkopf bis in die Tiefen des Urgesteins vorgedrungen ist. 1.618 Meter, um genau zu sein. 1.618 Meter! Das ist fast so tief, wie der Wen- delstein hoch ist. Was war passiert? Schon zwei Mal wurde in Birnbach gebohrt. Das erste Mal 1939, beide Male war man auf der Suche nach Öl und fand „nur“ Wasser. Jetzt hatte man bewusst nach diesem Wasser gesucht. Zwei Monate lang, von 28. Juli bis 21. September. Tage und Wochen voller Hoffnung, bangem Erwarten und Zweifel verstrichen. Dann endlich war es soweit. Zum ersten Mal konnte man dieses Wasser fühlen und Dank des Schwefelgehaltes auch riechen. Den Menschen war klar, dass es ein besonderer Tag war. Doch wel- che Entwicklung das alles nehmen sollte, ahnten wohl nur die Kühnsten un- ter den Protagonisten. Heute weiß man: Der 21. September 1973 markierte den Beginn einer einzigartigen Geschichte in der deutschen Bäderwelt. Es war die Geburtsstunde des ländlichen Bades. Noch an der Bohrstelle entwickelte sich ein reger „Badetourismus“. In pro- visorisch aufgestellten Wannen badeten die Leute. Wieder andere holten das Wasser in Kübeln und Kannen nach Hause und schnell machte dessen besondere Wirkung die Runde. Vier Jahrzehnte später „bewachen“ drei steinerne Löwen die Fundstelle, die jetzt mitten im naturbelassenen Kurpark liegt. Drei Jahre nach dem Fund öffnete die Rottal Terme ihre Pforten. Freilich erst, nachdem man sich die Philosophie vom ländlichen Bad gegeben hatte. Die Therme ohne „h“ steht seither für den beginnenden Süden, für Heiterkeit und Lebensfreude. Hunderttausende Besucher haben von da an die ungebrochene Heilkraft des Wassers kennen und schätzen gelernt. Die Heilwirkung wurde längst wis- senschaftlich durch Prof. Dr. Heinrich Drexel vom Institut für medizinische 2

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