Rottaler Mostwochen 2016
pressern, hergestellt. Ist der Süßmost (im Rottal auch „Bipperlmost“ genannt) einmal gewonnen, wird durch Hefepilze der enthaltene Fruchtzucker in Alkohol umgewandelt. Die Gärung dauert zehn Tage bis drei Wochen. Einigen Mostsor- ten werden Edelhefen zugesetzt, um die Gärung für etliche Tage zu verlängern. Dann wird der Most filtriert. Während früher Most in riesigen Men- gen in Holzfässern als Wintervorrat eingelagert wurde, ist er heute eher zum Liebhaberprodukt geworden. Un- ter den „Mostlern“ wird dann natürlich ein bierernster Wettbewerb ausge- tragen, wessen vergorener Fruchtsaft die besseren Eigenschaften besitzt. In der Fachwelt wird der Most in vier Ge- schmacksrichtungen aufgeteilt: mild, halbmild, kräftig und resch. Und auch über die Farbgebung wird dann gefach- simpelt, was das Zeug hält. Sie reicht in aller Regel von einem hellen Gelb bis hin zum bernsteinfarbenen Schimmer. Wie auch immer, ob Sie den Most nun milder oder kräftiger, heller oder dunk- ler bevorzugen: Als spritziges Som- mergetränk mit vergleichsweise wenig Alkoholgehalt (man spricht von einem „G’spritzt’n“) wird Most von vielen Feinschmeckern ebenso geschätzt wie als Begleiter der hiesigen Küche. Als regionales Produkt macht Most oft auch den geschmacklichen Unterschied aus. Probieren Sie es doch einfach! MOST - WAS IST DAS EIGENTLICH? Früher, da war Most buchstäblich und im wörtlichen Sinn in aller Munde. Als Most wird hierzulande schließlich jener durch Pressen gewonnene Fruchtsaft bezeichnet, der seit alters her von Ap- fel- und Birnbäumen der Rottaler Bau- erngärten gewonnen und anschließend vergärt wurde. Es sind in der Regel gerbstoffreiche Obstsorten, die zur Gewinnung von Most verwendet werden. Obstsorten, die sich als Tafelobst gar nicht eignen würden. Meistens werden Mostbirnen, je nach Gusto, mit Äpfeln vermengt. Aber auch reiner Apfel- oder Birnenmost wird von vielen Liebhabern heute noch in mühe- voller Handarbeit, häufig aber auch dank der Mithilfe von gewerblichen Obst- 3
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