Meditationsweg im Kurpark

Im letzten Buch der Bibel steht am Ende die Vision einer Gartenstadt, die vom ursprünglichen Licht erleuchtet wird, eine „Lichtung“ Gottes: „Er zeigte mir einen Strom, das Wasser des Lebens, klar wie Kristall; er geht vom Thron Gottes und des Lammes aus. Zwischen der Straße der Stadt und dem Strom, hüben und drüben, stehen Bäume des Lebens. Zwölfmal tragen sie Früchte, jeden Monat einmal; und die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker. Es wird nichts mehr geben, was der Fluch Gottes trifft. Der Thron Gottes und des Lammes wird in der Stadt stehen und seine Knechte werden ihm dienen. Sie werden sein Angesicht schauen und sein Name ist auf ihre Stirn geschrieben. Es wird keine Nacht mehr geben und sie brauchen weder das Licht einer Lampe noch das Licht der Sonne. Denn der Herr, ihr Gott, wird über ihnen leuchten und sie werden herrschen in alle Ewigkeit.“ (Offb 22,1-5) · Kenne ich lichtvolle Augenblicke in meinem Leben? · Was erleuchtet mich? Und was macht mich licht und leicht? Der Versuch, das Paradies auf Erden zu schaffen, endet stets als Hölle. Wer den Himmel sucht, muss mit Überraschungen rechnen. Wer das Paradies finden will, muss sich auf den Weg machen: „Es waren zwei Mönche, die lasen miteinander in einem alten Buch, am Ende der Welt gebe es einen Ort, an dem Himmel und Erde sich berühren. Sie beschlossen, ihn zu suchen und nicht umzukehren, bevor sie ihn gefunden hätten. Sie durchwanderten die Welt, bestanden zahlreiche Gefahren, erlitten alle Entbehrungen, die eine Wanderung durch die ganze Welt fordert, und alle Versuchungen, die einen Menschen von seinem Ziel abbringen können. Eine Tür sei dort, so hatten sie gelesen, man brauche nur anzuklopfen und befinde sich bei Gott. Schließlich fanden sie, was sie suchten. Sie klopften an die Tür, bebenden Herzens sahen sie, wie sie sich öffnete, und als sie eintraten, standen sie zu Hause in ihrer Klosterzelle. Da begriffen sie: Der Ort, an dem Himmel und Erde sich berühren, befindet sich auf dieser Erde an der Stelle, die uns Gott zugewiesen hat.“ · Bin ich eher ein satter oder eher ein suchender Mensch? · Bin ich bereit, den Himmel überraschend und anderswo zu finden? 17

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