Bad Birnbacher Kulturspatz

Schnarchen – nur lästig, aber harmlos? 5 Gesundheit im ländlichen Bad Literaturtipp: „Die häufigsten orthopädischen Krankheitsbilder“ exklusiv zu beziehen über die Buchhandlung Hölzl in Bad Birnbach für 9,90 €. Beim älteren Menschen ist das Schnarchen ein Störfaktor, der nicht selten Ehepartner zur Verzweiflung treibt. Bei über 50-Jährigen schnarchen 60% der Männer und 40% der Frauen. Ursache für das Schnarchen ist die nachlassende Spannung der Gaumensegel im Rachenraum. Übergewicht, Alkoholkonsum am Abend und Schlafen auf dem Rücken verstärken das bis zu 90 Dezibel starke Dröhnen, das Ehepartner häufig zwingt, als Notlösung die Couch im Nachbarzimmer aufzusuchen. Der Einzige, der das Schnarchen nicht hört, ist der Schnarcher selbst, der bei dem nicht überhörbaren Lärm seelenruhig und im Gegensatz zum Partner einen erholsamen Schlaf bis zum Morgen findet und ohne geringste Rachenschmerzen erholt aufwacht. Das Schnarchen allein ist nicht unbedingt ein besorgniserregender Umstand, allerdings wird er es dann, wenn während des Schlafens noch AtemAussetzer, die Schlafapnoe, hinzukommt. Der Schlafende merkt davon wenig oder gar nichts, nur der Partner bemerkt einen bis zu 2 Minuten langen Atemstopp, bis sich mit einem lauten SchnappKrächzen die Atmung wieder einstellt. Aber hier lauert eine ernste Gefahr: Jede länger bestehende Apnoe verhindert eine ausreichende und damit erforderliche Sauerstoffzufuhr zum Gehirn, welche sich tagsüber in erhöhter Müdigkeit auswirkt. Einnicken am Arbeitsplatz oder beim Autofahren (Sekundenschlaf) sind nicht nur behindernd, Letzteres kann auch in einem tödlichen Unfall enden. Gegen das Schnarchen gibt es mindestens ebensoviel Empfehlungen wie beim Schnupfen: Keiner der angepriesenen Ratschläge hilft wirklich. Aufbiss-Schienen zur Entlastung der Kiefer können manchmal die Gaumensegel kurzfristig entspannen und das Schnarchen reduzieren, viel mehr darf man nicht erwarten. Alle anderen „Anti-Schnarch“-Empfehlungen helfen allenfalls dem Anpreiser, nicht aber wirklich dem Betroffenen. Falls jedoch Aussetzer erkennbar sind, ist eine ärztliche Abklärung dringend erforderlich. Zunächst sollte eine Untersuchung der Schlafsituation in einem Schlaflabor erfolgen, in vielen Fällen wird dann eine Schlafmaske verordnet, die unter kontrolliertem Druck Luft in die Atemwege pustet. Zum einen verhindert die Schlafmaske das Schnarchen, zum anderen, was viel bedeutender ist, die Atemaussetzer. Die quälende Tagesmüdigkeit wird mit dieser Hilfe der Vergangenheit angehören und der Ehepartner kann wieder von der Couch in das Ehebett zurückkommen. Wer die Atemmaske als höchst unerotisches Hilfsmittel versteht, der kann ja für die erotischen Momente die Schlafmaske zur Seite legen und den Rest der Nacht wieder in Gebrauch nehmen, oder? Das Dauerdasein auf der Couch im Nebenzimmer ist zwar eine Lösung, aber nicht die beste im Zusammenleben eines Paares. Dr. Thomas Laser

RkJQdWJsaXNoZXIy MTkwNzQ=