Bad Birnbacher Kulturspatz

5 Gesundheit im ländlichen Bad Literaturtipp: „Die häufigsten orthopädischen Krankheitsbilder“ exklusiv zu beziehen über die Buchhandlung Hölzl in Bad Birnbach für 9,90 €. Seit frühester Menschheitsgeschichte werden körperliche und zweifellos auch seelische Beschwerden gelindert, wenn ein Therapeut den Schmerzbeladenen anfasst, ihn in seiner Schmerzhaftigkeit „begreift“. Jede Mutter kann ihr Kind, das unklare Beschwerden hat, durch Streicheln besänftigen. Das „Handauflegen“ hat seit Urzeiten magische Kräfte, die auch heute noch, nicht nur bei Naturvölkern, therapeutisch genutzt wird. Wenn heutzutage der Schmerzpatient feststellt, dass seine körperlichen Beschwerden durch eine Massage wohltuend gemildert werden, so liegt dies daran, dass der Masseur Verspannungen, Verklebungen der Faszien (Muskelhüllen) und gleichzeitig milde Dehnungen verkürzter Muskelgruppen durch geeignete Griffe behandelt (der Begriff „Be-handlung“ zielt auf das Wort „Hand“ ab und unterstreicht die Bedeutung des Anfassens mit der Hand). In der physikalischen Medizin ist bekannt, dass sich nahezu alle Störungen körperlicher Art durch schmerzhafte Verkürzungen und damit Schmerzen an den Muskeln bemerkbar machen. Verspannte Muskeln bewirken leider eine eigene Schmerzsituation, wodurch sich häufig ein Teufelskreis einer Beschwerdeeskalation entwickelt. Ein guter Masseur kann durch seine manuelle Erfahrung den Teufelskreis durchbrechen und somit eine Schmerzreduktion herbeiführen. Man kennt direkte und reflektorische Massageformen. Die direkten sind die streichelnden, knetenden und dehnenden Techniken, die über die Haut, deren Gefäße und die Muskulatur mit ihren Hüllen (Faszien) wirken und durch nervale Reize gleichzeitig beruhigende psychische Stimulationen bewirken. Die reflektorischen Massagen (Reflexzonenbehandlung, Segmenttherapie, Bindegewebsmassagen, Schröpfen u.ä.) wirken zielgerichtet auf innere Organfunktionen (Herz/Kreislauf, Verdauung, Atmung, um nur wenige Beispiele zu nennen). Die sehr komplexen Zusammenhänge zwischen seelischen Störungen und Muskulatur wurden in den letzten Jahren zunehmend erforscht. Immerhin weiß man, dass durch den richtigen Einsatz von manuellen Anwendungen auch die Seele profitiert. Das Angefasstwerden ist für viele Erwachsene oft zu einer Rarität geworden. Austausch von Zärtlichkeiten wie in der Kindheit durch Mutter oder Partner sind im Bewusstsein dieser Menschen im Dunkel der Erinnerung verblasst. Es ist erstaunlich, wie gerade solche Menschen eine Massage genießen können, damit ein ungeheueres Wohlbefinden generieren und somit die Voraussetzung zu einer Deeskalation der Befindlichkeiten erleben. Der manuelle Hautkontakt, inbesondere im Nacken- und Schulterbereich hat erstaunliche entspannende Einflüsse auf Muskeln, gleichermaßen aber auch auf die Psyche. Die Massage ist tatsächlich weit mehr als viele vermuten, schließlich erfährt man als Patient eine Zuwendung durch einen anderen Menschen, eine für viele fast schon verlorengegangene schöne Erfahrung. Dr. Thomas Laser Die Massage –Therapeutikum nur zum Wohlfühlen?

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