Bad Birnbacher Kulturspatz

24 führt die Ableitung von der Farbe „Grün“ zwar auf Volksetymologie zurück, stellt aber gleichsam fest: „Trotzdem bringen manche die grünen Speisen, die an diesem Tag gegessen wurden – Kräuter, Schnittlauch, Spinat – damit in Zusammenhang.“ Und dann gibt es noch das Ei, das am Gründonnerstag gelegt wird, das sogenannte „Antlassei“. Ihm werden besondere Eigenschaften zugeschrieben. Es wird noch heute vielfach zur Speisenweihe am Ostersonntag mitgebracht. Das Wort „Antlass“ kommt übrigens von „Ablass“. Eine andere Bezeichnung für den Gründonnerstag ist schließlich auch der „Antlass-Tag“. Ostern hat bestimmt auf dem Bruder-Konrad-Hof zu allen Zeiten eine große Rolle gespielt. Die Frömmigkeit des jungen Johannes Birndorfer, der später allen weltlichen Besitz gegen seine Rolle als Klosterpförtner in Altötting eintauschte, ist sprichwörtlich. Ein schönes Fleckerl Erde ist die Feldkirche Aicha im Tal. Erstaunlicherweise führt die Liste der Baudenkmäler diese wohl Ende des 19. Jahrhunderts geschaffene Kapelle nicht mehr. Einen Besuch ist sie aber auf jeden Fall wert, alleine schon der schönen Lage in der Landschaft wegen. Geschützt unter zwei mächtigen Bäumen finden wir im Inneren eine Mariendarstellung, aber auch der Heilige Bruder Konrad darf nicht fehlen. Die Kapelle verfügt über eine Glocke, die von jedermann geläutet werden kann. Auch diese rund 6 Kilometer lange Wanderung findet einen geselligen Abschluss, und zwar im Landgasthof Winbeck in Holzham. zweiten Abschnitt verläuft die Route durch kleine Weiler und ruhige Natur bis nach Karpfham. Gemeinsam entdecken die Wanderer dabei die kleinen und großen Wunder der Natur und dürfen sich über die herrlichen Weitblicke am Waldrand freuen. Am Ende wartet eine Einkehr im Gasthaus „Zum Pfandl“. Die Strecke ist rund 8 Kilometer lang und dauert etwa 3,5 Stunden. 17. April Auf dieser Runde, die von Weng über Parzham, den Geburtsort des Rottaler Heiligen Bruder Konrad, über Thal nach Holzham führt, geht es um das Antlassei. Der fünfte Tag in der Karwoche ist der Gründonnerstag. Die einen leiten den Namen von „grunen – greinen – weinen“ ab. Josef Hofbauer (Ostbayern – Vom Leben und Brauchtum, Verlag Friedrich Pustet 1980) Wanderwochen

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