Bad Birnbachs Brunnen erzählen…

DIE VIER TEMPERAMENTE (JOSEPH MICHAEL NEUSTIFTER 1979, WERKSVERZEICHNIS II/10, BILDBAND „NEUSTIFTER“ SEITE 154) Das ländliche Bad eilte in den späten 1970er-Jahren von Erfolg zu Erfolg. Das Konzept ging auf, der Kurort wuchs ra- sant und blieb dank der guten Vorarbeit aber trotzdem im vorgegebenen Rah- men. Rückblickend darf man sagen: Es war der breite Rücken, den die Politik hier bewahrte. Denn auf diese Weise widerstand man mancher Versuchung, doch die ein oder andere städtebauli- che Sünde zugunsten einer vermeint- lich noch besseren (will sagen kurzfris- tigen) Wirtschaftlichkeit zu opfern. Ein bedeutender Meilenstein dieser Zeit war der Bau des Chrysantibades. Kaum drei Jahre waren vergangen, als der damalige ZV-Geschäftsleiter Hanns Weber einer interessierten Journalis- tin erzählte, dass das Hofbad, die „Ur- zelle“ der Rottal Terme, nicht mehr in der Lage sei, alle Gäste aufzunehmen. Das Chrysantibad wurde gebaut. War das Hofbad mit einer kleinen, vom Licht durchfluteten Badehalle ausgestattet, hatte man sich für das Pendant etwas ganz anderes ausgedacht. Ein türki- sches Bad sollte es werden, mit einer gewissen Mystik, und doch sollte die Badeanlage auch die Leichtigkeit des Seins wiedergeben. Nun, es entstand die Chrysantibade- halle, die man vom großzügigen Frei- bereich und dem über 240 Quadratme- ter großen Außenbecken nur erreicht, wenn man einige Stufen hinabsteigt. Die Badehalle war in rötlich-braunen Riemchenfliesen sehr dunkel gehalten, auch im zentralen achteckigen Becken 18

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