40 Jahre – 40 Bilder

Es lief sehr gut anfangs des neuen Jahrtausends. Mit bis zu 880.000 Übernachtungen schaffte der junge Kurort eine Traummarke um die andere, einige träumten schon von der Übernach- tungs-Million. Die Entwicklung wurde nach den dramatischen Ereignissen am 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten noch weiter gestärkt, als der Auslandstourismus einen Nie- dergang erfuhr. Insbesondere für Erwin Brummer war damals aber klar: „Ausruhen dürfen wir uns nicht“. 2002 wurden im Zweckverband Erweiterungspläne für das damalige Erho- lungsbad und das Vitarium diskutiert. Von 800.000 D-Mark war zunächst die Rede, um be- stehende Engpässe zu schultern. Einwände kamen, und wie sich herausstellte zu Recht. Prof. Gebhard, der Schöpfer des Ur-Bebauungsplanes und der Keimzelle der Rottal Terme, wurde eingeschaltet. 2003 wurde eine Baumassenstudie bei Regierungsbaumeister Bernhard Land- brecht in Auftrag gegeben. Sie gab Aufschluss, wie die Rottal Terme erweitert und moderni- siert werden konnte, ohne die ursprünglichen Ziele zu gefährden und zeigte die Wege dazu auf. 17 Millionen Euro standen am Ende unter dem Strich der Kostenschätzung, und das in einer Zeit, in der die öffentliche Hand kaum investierte. Der Bezirk unter der Regie von Bezirks- tagspräsident Manfred Hölzlein war es, der die nötige Rückendeckung leistete. Dazu kam die Zusage von 4 Millionen Euro Fördermitteln, jeweils zur Hälfte vom Freistaat Bayern und von der Europäischen Union. Parallel zu dieser Entwicklung stieß Erwin Brummer, gerade zurück von einer schweren Lungenoperation, den Bau des Bella Vista Golfparks an. Die Planungen an der „Verbesserungsmaßnahme Erholungsbad/Vitarium“ gingen unvermindert weiter. Ab 2005 wurde wieder gebaut – erst im Vitarium, das um die Kristallsauna, die Salzsteingrotte und den Soletempel ebenso erweitert wurde wie um das Prießnitzbad und die Themenru- heräume Salettl, Kaminzimmer, Silentium und Meditation. Der zweite Bauabschnitt brachte Ende 2006 den 105 Meter langen, in ganz Europa nach wie vor einzigartigen Thermenbach hervor. Als „Lazy River“, so heißt das aus Florida stammende Konzept, mäandert der Ther- menbach seither durch die Obstwiese. Der 700 Quadratmeter große Ruhegarten im Oberge- schoss wurde am 3. Oktober 2009 seiner Bestimmung übergeben. Ursprünglich als „Herz- Kreislauf- und Rückenzentrum“ geplant, musste man nach dem Stopp dieses Projektes noch während der Baumaßnahme umdisponieren. Der heutige Ruhegarten wurde geschaffen. Er beherbergt ein Deck im Süden mit Blick auf die ebenfalls erweiterten Freiflächen im Garten der Sinne. In der nördlichen Hälfte sorgt das Labyrinth aus lebenden Hecken dafür, dass in dem riesigen Raum trotzdem kleine, nicht direkt einsehbare Zonen entstehen. Mit dem mar- kanten roten Ziegelboden wurde der Außenbereich im Inneren des Gebäudes fortgesetzt. Die Gewölbebadehalle wurde um die „Grotte der Sinne“ erweitert. Das alte Dampfbad an dieser Stelle hatte ausgedient. Gebaut wurde auch im vierten und letzten Bauabschnitt bei laufen- dem Betrieb. Im textilen Bereich wurden die Regensauna, die Textilsauna, das Gradierwerk und die neuen Anwendungsräume errichtet. Eine Besonderheit ist die Salzwasserlagune. Das 80 Zentimeter tiefe Becken wird mit 12 Prozent Salz versetzt. Dadurch kann man auf dem Wasser liegen wie im Toten Meer – und das mitten in Niederbayern. Auch im textilfreien Bereich wurde das Angebot noch einmal erweitert. Hier kam die Physiotherm-Infrarotan- wendung ebenso dazu wie das Bistro am Thermensee. VERBESSERUNGSMASSNAHME ERHOLUNGSBAD-VITARIUM 2003 - 2010 20

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